Lisbett: das Tandem - Dreirad


ein Strampel - Trike im Eigenbau


Ein dickes "Dankeschön" an Berater, Gönner und Förderer:
Peter Lis
Groß Boden
 
Konstrukteur der Lissy "Die Lissy"
Markus Homuth
Heizung-Lüftung-Sanitär
Güsten, Amesdorfer Straße
 
Sachverständiger und Lehrmeister
Max Schneider
Bitterfeld, Burgstraße
 
Chef des "Fahrradhaus Irene"
"Fahrradhaus Irene"
Dan Popa
Österreich
 
Händler & Experte für alle Fragen
rund um das E-Bike (Akkus,
Motoren, Controller u.a.)
"leichte-akkus.com"
Weitere Fahrrad-Themen:

Lisbett mit Elektro-Motor

Lisbett-Lichtanlage

Licht am Toxy-Liegerad

Der Standesbeamte hat damals - 1980 - gemeint, wir mögen nebeneinander durch's Leben  reisen. Und was ein deutscher Beamter sagt, ist schließlich Gesetz!  😉  Nebeneinander zu Fuß oder im Auto: kein Problem. Aber auf'm Rad? Also stand schon damals fest, irgendwann wird ein Nebeneinander-Fahr-Rad gebaut. Und gut 30 Jahre nach der ersten Idee ging es endlich los.

So schwer sollte es nicht werden: Einfach zwei Hinterteile gewöhlicher Fahrräder nebeneinander setzen, ein einzelnes Vorderrad dazu und fertig. Die Nachforschung im Internet hat mit aber gezeigt, dass ein solches Gefährt in der Kurve recht instabil ist und leicht umkippt.

Also hab ich einen erfahrenen Dreiradbauer, den ich im Internet gefunden hatte - Peter Lis, den Konstrukteur der "Lissy" - um Hilfe gebeten. Peter hat sich nicht lange mit Erklärungen aufgehalten: "Komm mich besuchen, dann kannst Du Dir meine Lissy ansehen!" Und so fuhren wir im Winter 2008 nach Groß Boden bei Hamburg.

   
Probefahrt mit der
Original-Lissy von Peter

Ich möchte mich hier für die wertvollen Ratschläge und Tips für den Dreiradbau, die ich von Peter erhielt, bedanken. Von ihm erhielt ich und auch gleich einen fertigen Rahmen, der noch vervollständigt werden musste.

  

Das Dreirad sollte zwei vollkommen getrennte Antriebe erhalten, damit die Fahrer unabhängig voneinander strampeln können. So kann sich der Sozius durchaus mal ausruhen und wenn man den rechten Sitz abnimmt, kann man das Rad als mittelschweren Transporter benutzen.

Damit das Gefährt in der Kurve nicht kippt, müssen die Hinterräder weiter nach außen gesetzt werden. Wie man in der Prinzipskizze sieht, benötigt man dann auf der rechten Seite zwei Ketten und eine Zwischenwelle.

Als nächstes mussten die notwendigen Teile beschafft werden: Räder, Innenlager, Zahnräder und vieles andere. Herr Schneider - Chef des "Fahradhaus Irene" in Bitterfeld - hat dabei mit Rat & Tat geholfen. Vielen Dank dafür!




Hier der aktuelle Stand der Arbeiten im Februar 2009:

  

Die Zwischenwelle besteht aus einem Innenlager und zwei Kettenrädern ohne Kurbeln. (Die zweite Kette fehlt noch.)

April 2009

  

Lisbett ist fahrbereit, wenn auch längst nicht fertig! Stapellauf und Jungfernfahrt waren am 15. April 2009. Wir erregten tüchtig Aufsehen, als wir am Nachmittag durch unsere Siedlung radelten.

Lisbett rollt zwar, aber es gibt noch viel zu tun. Am rechten Antrieb fehlen noch eine funktionierende Schaltung und die Bremse. Die Sitze sind noch recht primitiv befestigt und ungepolstert. Schutzbleche fehlen, die Lackierung hat wegen nachträglicher Schweiß- und Lötarbeiten schrecklich gelitten, der Lenker ist zu breit und vieles andere mehr.

Falls jemand ein solches oder ähnliches Dreirad bauen will:

      Ein großes Problem ist die Kettenlinie.

Wenn Kettenblatt und Ritzel nicht sauber in einer Ebene liegen, springt die Kette ständig runter und man hat ungeheure Scherereien mit den nachträglichen Korrekturen. Einziger Ausweg: Genau planen und noch genauer arbeiten.

    


Sommer 2010

Unser Strampel-Cabrio ist jetzt komplett. Am 26. Aprill wollten wir mit der Lisbett zu einer kurzen Tour an den Ludwigsee. Das hochsommerliche Wetter ließ daraus eine knapp 20km lange Rundfahrt durch den Goitzschewald werden.

Lisbett hat jetzt 'ne 12V-Lichtanlage, die ein "normaler" Nabendynamo versorgt. Einzelheiten zur Schaltung findest Du hier.

Mai 2012

Die Lisbett ist jetzt ein Stromer: elektrischer Hilfsmotor als eingebauter Rückenwind. Klickst Du hier!

Juli 2014

Reaktionen der Umwelt  Hier entlang!

Winter 2019/2020

Lisbett hat uns jetzt seit 11 Jahren treue Dienste geleistet. Viele Touren sowie diverse Um- und Ausbauten haben Spuren hinterlassen. Langsam aber sicher war eine Generalrenovierung notwendig. Im Winter 2019/2020 hab ich Lisbett komplett auseinander genommen, etliche verschlissene Teile ersetzt, wieder mal andere Sitze montiert und alles neu lakiert. Dabei hab ich mit Erschrecken feststellen müssen, dass sich der Rahmen merklich in der Senkrechten verzogen hatte. Ich vermute, dass es daran liegt, dass der Rahmen waagerecht liegt und folglich senkrechten Kräften (durch unebene Straße u.ä.) wenig entgegen setzen kann.

Die Formänderungen sind zwar sichtbar, aber nicht beängstigend, so dass ich der Lisbett weitere sichere Dienstjahre zutraue.


April 2020

Nach der ersten Ausfahrt hab ich erkennen müssen, dass die Vorderradgabel angebrochen war und kurz vor dem Total-Zusammenbruch stand. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn uns die Gabel irgendwo tief im Goitzschewald schlapp gemacht hätte! Es ist die Gabel eines ganz "normalen" 20-Zoll-Radels. Sie muss die Last der rund 50kg schweren Lisbett und zweier Personen "ertragen" und gelegentlich noch die Kraft des Nabenmotors aufnehmen. Verständlich dass dadurch die "strukturelle Integrität" (Zitat Startreck) verloren gehen kann.



Lisbett in Aktion (Video) :

Erfahrungsaustausch, Vorschläge, Nachfragen: t.klein.btf@gmx.de